Seebad Koserow
Reiseatlas: S. 219, D/E 3 Von den vier kleinen Seebädern an Usedoms Schmalseite ist Koserow das größte und mit Abstand das lebhaftes- te, auch wenn sich das nur relativ behaupten lässt. Auf jeden Fall ist es eines der interessantesten. Es wendet sich anders als die anderen drei ganz der Ostsee zu und verfügt als Einziges über eine beachtliche Seebrücke, die 261 m in die Ostsee hineinragt. Hübsche Einfamilienhäuser prägen den Charme des Seebads, in dem die Seebäderarchitektur nur bescheidene Ausdrucksformen gefunden hat.
Salzhütten
Im Inneren einer Salzhütte, Usedom
Wahrzeichen des Ortes sind die Salzhütten in der Nähe der Seebrücke, eine Erinnerung daran, dass Koserow bis ins späte 19. Jh. als das ärmste Dorf der Insel galt. Sie wurden 1820 auf Anordnung des preußischen Staates errichtet, um die Heringe, die für das Binnenland als preiswertes Nahrungsmittel unerlässlich waren, mit subventioniertem Salz haltbar zu machen und den Fischern zu einem bescheidenen Einkommen zu verhelfen. Als jedoch Ende des 19. Jh. die Konservendose ihren Siegeszug antrat, war es vorbei mit der Einsalzerei. Ein paar der winzigen Salzhütten aus Lehmfachwerk und mit Reetdach, die noch aus dem Jahr 1890 stammen, blieben immerhin erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.
In einer der Hütten befindet sich heute das kleine Museum Uns Fischers Arbeitshütt mit allerlei Fischergerätschaften (Mai-Sept. So-Fr 10-15 Uhr), zwei weitere beherbergen einen Souvenirladen und ein Fischrestaurant, in dem es üppige, frische Fischportionen gibt.
Streckeisberg
Koserow liegt genau zwischen der höchsten Erhebung an der Küste, dem Streckeisberg (56 m), und der schmälsten Stelle zwischen Achterwasser und Ostsee, dem Rieck, vor dem sich das so genannte Vineta-Riff in den Meeresfluten verbirgt. Der Streckeisberg ist neben dem breiten, flachen Sandstrand Koserows beliebtestes Ausflugsziel. Er steht wegen seines alten Buchenbestands und der seltenen Orchideenarten, die dort gedeihen, un-ter Naturschutz – eine Maßnahme, die ihn vor dem Zugriff der Menschen schützen soll, aber vor der die Natur selbst keinen Respekt zeigt. Die Macht der Sturmfluten und der beständige Wind haben der Steilküste seit jeher heftig zugesetzt. Jahr für Jahr verlor und verliert sie einige Meter an das Meer. So wurde das Vorwerk Damerow Richtung Ückeritz Ende des 19. Jh. endgültig vom Meer verschlungen. Danach wurde endlich eine 320 m lange Brandungsmauer unterhalb des Streckeisberges gebaut, die in den 1990er Jahren wieder instand gesetzt worden ist.
Koserower Kirche
Der Usedomer Pfarrer und Schriftsteller, der die Geschichte der Bernsteinhexe verfasste (s. S. 109), wirkte von 1821 bis1827 in der Koserower Kirche, die zu den ältesten Usedoms zählt. 1230 wurde sie von den Mönchen aus Pudagla geweiht, von dem ursprünglichen Feldsteinbau sind jedoch nur noch an der Nordseite Reste erhalten.
Das kunstvoll geschnitzte Kruzifix hatte sich vor langer Zeit im Netz von Koserower Fischern verfangen. Da die Sage der untergegangenen Stadt Vi- neta stets lebendig war, nannten sie es Vineta-Kreuz, weil sie glaubten, dass es aus Vineta stammte. Tatsächlich handelt es sich aber um eine schwedische Arbeit aus dem 15. Jh. Bemerkenswert an der alten Kirche ist auch der mittelalterliche Schnitzaltar, der Einzige seiner Art, der auf Usedom vollständig erhalten blieb.
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